Nasrin Sotudeh

iran. Rechtsanwältin und Menschenrechtsaktivistin; Anwältin vieler Aktivisten für Menschen-, Frauen- und Kinderrechte im Iran; ab 2010 inhaftiert, 2013 freigelassen, 2018 erneut inhaftiert und zu 38 Jahren Haft und 148 Peitschenhieben verurteilt; trat in Haft wiederholt in Hungerstreik; Alternativer Nobelpreis 2020

* 29. Mai 1963 Teheran

Herkunft

Nasrin Sotudeh wurde am 29. Mai 1963 in der iranischen Hauptstadt Teheran als Tochter von Aghajan Sotudeh und Safoura Fakhrian in eine religiöse Familie der Mittelklasse geboren.

Ausbildung

S. wollte eigentlich Philosophie studieren. Nachdem sie den dafür nötigen Notendurchschnitt nicht erreichte, entschied sie sich für ein Jura-Studium. Nach ihrem Abschluss in Internationalem Recht 1995 an der Shahid Berheshti University in Teheran musste sie jedoch weitere acht Jahre lang auf ihre Zulassung als Rechtsanwältin warten.

Wirken

Während der Wartezeit schrieb S. als Journalistin regierungskritische Beiträge in Tages- und Wochenzeitungen und berichtete insbesondere über Verstöße gegen Menschen-, Kinder- und Frauenrechte.

Menschen- und Frauenrechtlerin

Menschen- und FrauenrechtlerinAls Anwältin vertrat sie dann ab 2003 Regimekritiker, Frauenrechtlerinnen, politische Gefangene und Journalisten, oftmals ohne dafür Geld zu nehmen. Sie setzte sich für die Rechte misshandelter Kinder und Frauen ein und versuchte sie vor einer Rückkehr in die gewalttätigen Familien zu schützen. Die erklärte Gegnerin der Todesstrafe kämpfte insbesondere und ...